Was ist anti-neutrophile cytoplasmatische antikörper?

Anti-neutrophile cytoplasmatische Antikörper (ANCA) sind Antikörper, die gegen Bestandteile des Zellplasmas von neutrophilen Granulozyten gerichtet sind. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Diagnose und Überwachung von Autoimmunerkrankungen wie der Granulomatose mit Polyangiitis (GPA), mikroskopischen Polyangiitis (MPA) und Churg-Strauss-Syndrom (CSS), die als ANCA-assoziierte Vaskulitiden bezeichnet werden.

Es gibt zwei Haupttypen von ANCA: das Cytoplasmic ANCA (c-ANCA) und das Perinuclear ANCA (p-ANCA). Das c-ANCA wird hauptsächlich bei der GPA gefunden und richtet sich gegen das Proteinase 3 (PR3), während das p-ANCA bei MPA und CSS vorkommt und gegen das myeloperoxidase (MPO) gerichtet ist.

Der Nachweis von ANCA im Blutserum kann bei der Diagnosestellung und Verlaufsbeurteilung dieser Autoimmunerkrankungen helfen. ANCA können durch verschiedene Labortests nachgewiesen werden, darunter der indirekte Immunfluoreszenztest (IIFT) und der ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay).

ANCA-assoziierte Vaskulitiden können verschiedene Organsysteme betreffen und zu einer Entzündung der Blutgefäße führen. Typische Symptome sind Lungen- und Nierenbeschwerden, aber auch Gelenkschmerzen, Hautläsionen und neurologische Symptome können auftreten.

Die Behandlung zielt darauf ab, die Entzündung zu kontrollieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Dazu werden in der Regel immunsuppressive Medikamente wie Glucocorticoide und Cyclophosphamid eingesetzt. Bei milderen Verläufen können auch andere Medikamente wie Azathioprin oder Methotrexat zum Einsatz kommen.

Die Prognose der ANCA-assoziierten Vaskulitiden hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem betroffenen Organsystem, dem Schweregrad der Erkrankung und dem Ansprechen auf die Behandlung. Mit einer rechtzeitigen Diagnose und adäquaten Behandlung können die meisten Patienten eine gute Lebensqualität erreichen und eine Langzeitremission erreichen. Jedoch können schwere Komplikationen auftreten, insbesondere bei Patienten mit Beteiligung von lebenswichtigen Organen wie der Niere oder der Lunge. Deshalb ist eine kontinuierliche Überwachung und Betreuung wichtig.